Bei den diesjährigen Hessischen Einzelmeisterschaften (Aktive und U18) am 04.&05.Juni in Kassel präsentierten sich unsere Athleten in einer guten Verfassung (2x Bronze,2x Platz 5 ,1x 9.,1x Platz 10).
Tag 1:
Am 1. Tag der Hessischen Meisterschaften starteten unsere Athleten mit dem 100m Lauf. Vicky und Elvira liefen bei starkem Gegenwind (1,9m pro Sekunde) in 13,04 bzw. 13,05 Sekunden ins Ziel, Enttäuschung machte sich breit da laut ausgehängter Ergebnisliste anscheinend damit bereits der Wettkampf für diese beiden Athleten vorbei war. Das diese Veranstaltung teilweise schlechter organisiert war als ein Dorfsportfest stellte sich später heraus. Durch technische Probleme mit der Zeitmessanlage waren die offiziell ausgehängten Ergebnislisten nicht korrekt. Laut diesen war der Wettkampf für Vicky und Elvira bereits beendet, leider ein Irrtum. Die Zwischenläufe für die sie sich doch qualifiziert hatten, fanden ohne die beiden statt, man hatte einfach vergessen die Listen zu korrigieren bzw. dies über die Lautsprecheranlage mitzuteilen. Vicky und Elvira saßen enttäuscht auf der Tribüne ,sahen die Zwischenläufe und wunderten sich das einige Startblöcke nicht besetzt waren. In zwei Wochen sollen an gleicher Stelle
die Deutschen Meisterschaften und Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele stattfinden !
Zwischenzeitlich lief Pascal die 100m in 11,79 Sekunden und verpasste den Zwischenlauf nur um 0,02 Sekunden.
Jonas Kirse der schnelle Feuerwehrmann stellte sich seinem ersten 800m Lauf mit ernsthafter Konkurrenz. 16 Läufer auf 8 Bahnen verteilt kann ganz schön eng werden, wie Jonas kurze Zeit später feststellen durfte. Nach der ersten Kurve knäulte sich alles auf einem Haufen , er bekam einen Tritt in die Wade und einen Schubser vom Hintermann so das er einen Sturz mit großer Mühe vermeiden konnte. Mit einer schmerzenden Wade gab er dennoch sein Bestes und kam etwas traurig als 9. ins Ziel. Auf einen Protest haben wir verzichtet, da es zu Nichts geführt hätte.
Anja Benderoth machte sich über 400m auf die Strecke und beendete diesen nach guter Renneinteilung aus zwei Zeitläufen als gute 5. in neuer persönlicher Bestzeit. Anschließend fuhren wir ins Hotel zum gemeinsamen Essen und Übernachtung.
Tag 2:
Nach dem wir gemeinsam gut gefrühstückt haben , sind wir trotz der ärgerlichen Vorkomnisse des 1. Tages motiviert ins Kasseler Auestadion gefahren.
Pascal Ohlig bereitete sich auf den Hochsprungwettbewerb vor, dort lief es in dieser Saison wegen kleinerer Verletzungen und Selbstzweifeln noch nicht so gut. Dies sollte sich bei diesem Wettbewerb aber ändern. Nach einem ungültigem 1. Versuch bei 1,60m fing plötzlich die kleine Zaubershow an. Pascal fing an sich zu konzentrieren und übersprang die nächsten Höhen jeweils im 1. Versuch , bei 1,77m (neue Bestleistung) benötigte er wieder 2 Versuche. Die Begeisterung war groß. Die Stimmung kochte dann fast über als er unter Anfeuerung von Familie , Teammitgliedern und Mitbewerbern sogar 1,80m übersprang (5cm über die eigene Körpergröße). Anschließend riss er 3x ganz knapp die Höhe von 1,83m, die Bronzemedaille hatte er sich wirklich verdient (Mitbewerber waren im Schnitt 20cm größer).
Pascal ging nach dem Hochsprungerfolg gut gelaunt nach kurzer Pause zum Weitsprungwettbewerb. In dieser Disziplin lief es vor einer Woche bei den Regionalmeisterschaften nicht so gut (kein Sprung über 6m). Das Selbstvertrauen war wieder da, die Umsetzung des Trainings wurde hervorragend umgesetzt. Mit 6,26m im Vorkampf qualifizierte er sich für den Endkampf der besten 8 Teilnehmer. Im 4. Versuch steigerte er sich auf sehr starke 6,55m . 5 von 6 Versuchen waren gültig und über sechs Meter. Die Belohnung war seine 2. Bronzemedaille an diesem Tag, zu Silber und Gold fehlten ihm lediglich 2 bzw. 9 cm.
In beiden Disziplinen hat er sich nun für die Süddeutschen Meisterschaften in Heilbronn qualifiziert. Um bei den Deutschen Meisterschaften an den Start gehen zu können, müsste es noch 25cm weiter gehen. Schauen wir mal !
Jonas Kirse mag es gerne etwas härter. Nach der gestrigen 800m Erfahrung , in der nicht nur das läuferische Können, sondern wohl auch Treten und Schubsen gefragt ist, machte er sich dennoch über die fast doppelt so lange Distanz über 1500m an den Start.
Dieses Mal fanden 2 Läufe statt um etwas Ähnliches wie gestern zu vermeiden. Jonas war im Schwächeren der beiden Läufe eingeteilt, lief unter lautstarker Anfeuerung der anwesenden Teammitglieder und deren Familien in sehr guten 4:28,65 Minuten ins Ziel. In der Gesamtwertung bedeutete das Platz 10 und die A-Norm über die Distanz bei den U20 auf Hessenebene.
Zum Abschluss der Wettkämpfe fanden die Läufe über 400m Hürden statt. Anja Benderoth ging bei den unter 18-Jährigen an den Start, nach verletzungsbedingtem kaum stattgefundenem Wintertraining sind ihre Leistungen besonders hoch einzuschätzen. Sie lief die Stadionrunde mit 76cm hohen Hürden taktisch sehr klug. Anja startete die ersten 200m etwas vorsichtiger , wurde auf der 2. Streckenhälfte mutiger und lief trotz eines kräftebedingtem starkem Abbremsen vor einer Hürde auf der Zielgeraden in neuer Bestzeit auf einen sehr guten 5. Platz.
Das Wettkampfgericht präsentierte sich noch Mal in Höchstform, beim 400 m Hürdenlauf der männlichen U18 fiel die Zeitmessung und die Videoaufnahme aus. Dies führte dazu das Athleten,Trainer und Wettkampfgericht gemeinsam die Platzierungen beratschlagen musste (ohne Zeiten). Die Frustration bei den Kampfrichtern führte im Hochsprung der männlichen U18 zu einer überzogenen Strafe eines Athleten. Der spätere Sieger in diesem Wettbewerb erhielt eine gelbe Verwarnkarte wegen angeblichen unsportlichen Verhaltens, keiner der anwesenden Trainer (auch Landestrainer) konnte dies nachvollziehen.
